Die Region Jena
Wenn Sie nicht nur Jena erkunden möchten, sondern auch das wunderschöne Umland, haben wir
hier einige Empfehlungen für Ausflüge mit dem Auto, Rad, Boot oder zu Fuss für Sie
zusammengestellt.
Die hier verwendeten Texte entstammen der Seite www.entdecke-jena.de, auf welcher Sie noch
viele weiter interessante Ausflugsziele entdecken können.
Der Ort Posterstein liegt zwischen Altenburg und Gera in Thüringen. Geprägt wird das Ortsbild von der weithin ins Land sichtbaren
mittelalterlichen Höhenburg Burg Posterstein. Erste urkundliche Erwähnung fand sie durch den Ministerialen Gerhard de Nubodicz und
seine Mutter Mechthilde von Stein in einer Naumburger Urkunde im Jahre 1191. Weitere Besitzer sind Ritter bis im 15. Jahrhundert der
Grundbesitz an die Gebrüder Puster ging - in damaliger Zeit auch als "Postern zum Steyne" genannt. - Als "Steyne" wurde die Burg bis ins
16. Jahrhundert bezeichnet und aus dieser Wortkombination entstand der heute gebräuchliche Ortsname Posterstein. Im Jahre 1528
gelangte die Burg schließlich in den Besitz der Familie Pflugk, die durch eine geschickte Verwaltungs- und Heiratspolitik die Herrschaft
entscheidend zu festigen und zu erweitern vermochte.
Durch Zeit und Krieg war die Burg arg in Mitleidenschaft gezogen worden, weshalb man sie im 17. Jahrhundert instandsetze. Die
benachbarte Burgkirche mit Eifert-Orgel gestaltete Johannis Hopf (1689) mit einem barocken Schnitzwerk aus Lindenholz aus -
Altarbaldachin, Kanzel, Herrschaftsloge und Empore.
Mehrere Besitzerwechsel folgten bis 1833 die bürgerliche Familie Herrmann das Rittergut erwarb. In Bezug der Bodenreform in Thüringen
wurde 1946 auch das Rittergut Posterstein enteignet und ist seit 1952 denkmalgeschützt. In Burg Posterstein befindet sich Museum. Von
1984 bis 1991 wurde die Anlage umfassend restauriert und zeigt in den barocken Räumen Ausstellungen zur Geschichte der Region..
Ab dem Jahre 1358 kam Dornburg unter die Herrschaft der Wettiner. Nach dem Sächsischen Bruderkrieg 1451 war die Ministerialburg
Dornburg zerstört worden. Auf ihren Grundmauern entstand bis 1522 das Alte Schloss. Johann Friedrich II. von Sachsen ließ von 1562 bis
1573 noch einige Umbauarbeiten vornehmen durch welche das Schloss sein heutiges Aussehen erhielt. Während des Dreißigjährigen
Krieges wurden das Schloss und die Stadt Dornburg von kaiserlichen Kroaten erst geplündert und dann auch noch verwüstet. 1717 zog der
Herzog Ernst August von Sachsen-Weimar-Eisenach aus dem Schloss aus, welches dann Sitz des Verwaltungsamtes Dornburg wurde. Ab
dem Jahr 1750 war erst eine Baumwollspinnerei, dann eine Schule und nach 1945 ein Altersheim im Schloss untergebracht. Am 26. Juni
1995 übernahm die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten das Alte Schloss, welches nun umfangreich restauriert wurde und seit 2004 als
Begegnungsstätte und zu Tagungen der Friedrich-Schiller-Universität Jena genutzt wird. Das Alte Schloss ist das nördlichste und zugleich
das älteste der 3 Dornburger Schlösser.
Das Rokoko Schloss ist das mittlere und zugleich jüngste der 3 Dornburger Schlösser. Ab dem Jahr 1732 ließ Herzog Ernst August von
Sachsen-Weimar-Eisenach mehr als 21 Bürgerhäuser abreßen und das Rokoko-Schloss erbauen. Bauliche Mängel zwangen aber dazu, das
Schloss wieder abgereißen, an dessen Stelle um 1774 ein neues Rokokoschloss mit Pavillion und Seitengebäuden entstand, die man aber
wiederum später abriß. Da die herzoglichen Familie das Schloss nur selten benutzte, bewohnte es ab 1776 Goethe als herzoglicher Minister
bei seinen dienstlichen Aufenthalten, da es erst nach 1800 Besitz des Herzogs wurde. Herzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach
ließ das Schloss von 1816 bis 1817 sanieren und als Sommerschloss umgestalten. Im Schloss tagte im Winter 1818/19 der Landtag des
Herzogtums, welches der erste teilweise frei gewählte Landtag in einem deutschen Fürstentum - Monarchie - war. Das Rokokoschloss ist
seit 1900 Museum, nebenher finden auch Hochzeiten, Ausstellungen und Konzerte statt. Wegen des baulichen Verfalls mußte das Schloss
im Jahre 2000 geschlossen und einer Sanierung unterzogen werden. Seit Juni 2006 ist es wieder für Besucher geöffnet.
Das Renaissance Schloss ist das südlichste und zweitälteste Schloss der 3 Dornburger Schlösser. Es entstand 1539 anstelle eines
Gutshauses und wechselte mehrfach den Besitzer. Neben den Herzögen von Sachsen-Weimar-Eisenach bewohnten es auch nicht adlige
Bürger. Zwischen 1605 bis 1609 wurde das Gebäude durch Anbauten erweitert, welches es zum Schloss machten. Das Renaissance-Schloss
wurde, nach dem es erneut in den Besitz des Herzogs von Sachsen-Weimar-Eisenach kam, auf dessen Geheiß nach 1824 zum Herrensitz für
ein Rittergut umgebaut. Während dieser Zeit wurde auch der noch heute vorhandene englische Landschaftsgarten angelegt. Als der
Großherzog gestorben war, verweilte Johann Wolfgang von Goethe zwischen dem 7. Juli und 11. September 1828 im Renaissance-Schloss
und verfasste hier seine Dornburger Gedichte. Das im Schloss befindliche Museum zeigt Ausstellungsstücke aus dieser Zeit.
Von 1936 bis 1942 wurde nahe der namensgebenden Ortschaft Hohenwarte durch Errichtung einer Staumauer die Saale angestaut.
Technisch gesehen handelt es sich um eine gekrümmte Gewichtsstaumauer aus Beton, deren Höhe 75 Meter beträgt und eine Länge 412
Meter hat. Während des Baus der Talsperre mussten 250 Menschen aus dem Dorf Preßwitz umgesiedelt werden, welches überflutet wurde.
Mit einem Fassungsvermögen von 182 Millionen Kubikmeter Wasser gehört die Hohenwartetalsperre zur viertgrößten in Deutschland. Die
angestaute Gewässeroberfläche hat eine Größe von 7,3 Quadratkilometern - dessen Fläche jahreszeitlich bedingt aber leicht schwankt.
Zum einen dient der Stausee dem Hochwasserschutz, zum anderen der Betriebswasserversorgung und der Elektrizitätserzeugung und -
speicherung durch das Pumpspeicherkraftwerk Hohenwarte I. Seine Turbinen verfügen über eine Leistung von 63 Megawatt. Das
Pumpspeicherkraftwerk gehört der Vattenfall Europe AG.
Um bei Hochwasser die Staumauer zu entlasten, wurden in der Mitte ein aus sieben Feldern bestehender Kronenüberlauf geschaffen.
Die in die Elbe fließende Saale ist auf einer Länge von ca. 80 Kilometern fünffach durch eine Saalekaskade gestuft. Ihr gehören das
Ausgleichsbecken Eichicht, die Hohenwartetalsperre sowie saaleaufwärts das Ausgleichsbecken Burgk, die Talsperre Walsburg und der
Bleiloch-Stausee an.
Von Ziegenrück bis zur Staumauer ist der Stausee mit Sportbooten mit und ohne Motor befahrbar. Zudem gibt es eine Fahrgastschifffahrt.
Der Stausee gilt als gutes Angelgewässer.
Nahe der Linkenmühle führte eine 30 Meter hohe Brücke über den See, die 1943 eine ältere Talbrücke ersetzte und am 12. April 1945, um den
Vormarsch der Alliierten aufzuhalten, gesprengt wurde. Bei Niedrigwasser werden die Überreste der Brücke sichtbar. Die alte Brücke liegt
unterhalb des Wasserspiegels, kann aber durch Tauchgänge bestaunt werden. Von Frühjahr bis Herbst können Fußgänger und Autos mit der
"Mühlfähre", der einzigen Autofähre Thüringens, übergesetzt werden.
Die Hohenwartetalsperre mit entstandenem Hohenwarte-Stausee wird auch als Thüringer Meer bezeichnet.
Die Leuchtenburg ist ein weithin sichtbares Wahrzeichen oberhalb der Porzellanstadt Kahla in Thüringen, die auf einer Höhe von 395 Meter
über NN liegt und den Saale-Pegel um 240 Meter überragt. Ihren Namen erhielt die Burg von dem nicht bewaldeten Mittelgebirgszug, auf dem
sie errichtet wurde. Erste urkundliche Erwähnung findet die Burg am 15. April 1221 als Hartmann IV. von Lobdeburg-Leuchtenburg in
Dornburg Rechtsstreitigkeiten beilegt. Die Leuchtenburg wurde neben der Lobdeburg der wichtigste Ausgangspunkt für die Herren der
Lobdeburg in Richtung ihrer Machterweiterung ins obere Saaletal. Erheblich erweitert, wurde die Burg in der zweiten Hälfte des 13.
Jahrhunderts. 1313 müssen die Herren der Lobdeburg die Burg wegen hoher Schulden an den Grafen von Schwarzburg verpfänden und
1333 sogar an ihn verkaufen. Während die Thüringer Grafen untereinander verstritten sind, gelingt es den Wettinern die Burg 1392 zu
erobern und im Leipziger Vertrag von 1396 zwingen sie die Schwarzburger sogar die Burg an sie zu verkaufen. Nach der Niederlage im
Schmalkaldischen Krieg dient die Leuchtenburg als Zufluchtsort für die Ehefrau und die Kinder des Kurfürsten Johann Friedrich dem
Großmütigen. Der Turm wurde seit 1612 als Gefägnis verwendet bis 1700 die Verwaltung des Amtes nach Kahla verlegt wird. Bei
Landesteilungen unter den Ernestinern geht die Burg 1724 an das Herzogtum Sachsen-Coburg-Altenburg und von 1826 bis 1920 bleibt sie
im Besitz von Sachsen-Altenburg. Während dieses Zeitraumes beginnt der Umbau zum Zuchthaus. Bis 1871 war die Leuchtenburg
Zuchthaus, dessen letzte Häftlinge nach Zeitz kamen. Im Anschluss entstand ein Hotel und Museum. Im Jahre 1921 öffnet eine
Jugendherberge und seit 1963 gibt es auf der Leuchtenburg wieder ein Museum. Seit Oktober 2007 ist die Burg im Besitz der gegründeten
Stiftung Leuchtenburg.
Ab dem Jahr 1724 wurde auf dem südöstlich von Weimar gelegenen Höhenzug - der Eichenleite - mit der Errichtung von Schloss und Park
Belvedere im Auftrag von Herzog Ernst August I. begonnen. Die Orangerie entstand zwischen 1731 und 1750 nach den Entwürfen von
Johann Adolf Richter. Belvedere diente den weimarischen Fürstenhaus von 1756 als Sommerresidenz, Teile verpachtete man im 18./19.
Jahrhundert für eine Privatschule. Das heutige Erscheinungsbild erhielt der Park im Wesentlichen zwischen 1815 und 1824, eine
Überarbeitung seines Grundkonzepts wurde nach Plänen von Fürst Pückler-Muskau zwischen 1842 und 1850 vorgenommen. Eine Miniatur-
Nachbildung ist der russische Garten, den Erbgroßherzog Carl Friedrich zwischen 1811 bis 1815 für seine Frau, Großherzogin Maria
Pawlowna, nach dem Vorbild des Gartens der Sommerresidenz des Zaren in Pawlowsk anlegen ließ. In Belvedere befindet sich auch ein
Blauglockenbaum, der den Namen der russischen Zarentochter Anna Pawlowna, der Schwester der Weimarer Großherzogin Maria Pawlowna
- erhielt.
2004 schloss man die Restaurierung der Gärten weitgehend ab, ebenso ist nach umfangreichen Sanierungsarbeiten auch das Schloss für
Besucher wieder zugänglich. Im Museum des Schlosses sind Gläser, Porzellan, Fayencen und Jagdwaffen des späten 17. und 18.
Jahrhunderts zu sehen. Exotische Pflanzen, die im Sommer im Freien stehen, sind in der Orangerie zu bewundern. Das Schloss Belvedere
ist über die Belvederer Allee vom Stadtzentrum Weimars aus erreichbar.
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